Mediationsstile
Unterschiede in der Herangehensweise der 3 Grundformen der Mediation
Mitglied im Bundesverband
Mediation in Wirtschaft
und Arbeitswelt e.V.
Vom QualitätsVerbund Mediation
gemäß § 5 Abs. 2 Mediationsgesetz
zertifizierter QVM-Mediator
IHK-Hannover
zertifizierter Mediator
(BMWA®)
Unterschiedliche Mediationsstile, je nach Problemstellung
So wie Mediatoren in ihrer Mediationsarbeit auf unterschiedliche Konfliktparteien stoßen und sich an diese anpassen, so gibt es auch unterschiedliche Methoden bzw. Stile, bei der Vermittlung
Die wahl eines Mediationsstil hängt nicht nur ab von seinen persönlichen Vorlieben, sondern auch von der konkreten Angelegenheit, in der vermittelt werden soll. Mediationsstile variieren und
die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Herangehensweise hängt ab vom Kontext. Als langjähriger Mediator verfüge ich über vielfältige Möglichkeiten, um flexibel auf die Anforderungen und
Entwicklungsmöglichkeiten einer anstehenden Mediation reagieren zu können.
Dabei lassen sich grundsätzlich 3 Mediationsstile unterscheiden:
• sachorientierte Mediation
• verfahrensorientierte Mediation
• beziehungsorientierte Mediation
Im Vordergrund der sachorientierten Mediation steht das Konfliktfeld. Die Konfliktbeziehungen (z.B. Verwandschaftsverhältniss) der Streitparteien
treten in den Hintergrund oder werden gar komplett ignoriert.
Die verfahrensorientierte Mediation verfolgt den Ansatz von Deeskalation und Einigung.
Die beziehungsorientierte Mediation, lässt die Betrachtung des Problems aussen vor und stattdessen auf die Lösungsfindung in der konfliktbelasteten Beziehung
der am Konflikt beteiligten Personen.
Fazit:
Die Wahl des jeweiligen Mediationsstiles ist stets kontextabhängig. In der Mediation gibt es eine "One-size-fits-all"-Lösung genausowenig wie eine erfolgsgarantierte Lösung.
Aus meiner Erfahrung als Mediator geschieht die Entscheidung für den jeweils geeigneten Mediationsstil stets aus der Situationsanforderung heraus.
Dirk Wolff-Simon
„Ein guter Streit kennt keine Verlierer“
Konfliktmanagement & Mediation, Hannover
| Tel.: | 0511 - 600 17 06 |
| Mobil.: | 0172 - 511 23 24 |
| eMail: | info@mediation-h.de |
Veröffentlichungen
Die Mediation als Chance für eine erfolgreiche Unternehmenssanierung in der Krise
in: Praktikerhandbuch Problematische Firmenkundenkredite, FCH Heidelberg (Hrsg.) 6. Auflage
Restrukturierung in der Krise durch Mediation
in: ForderungsPraktiker , FCH (Hrsg.) 09-10/2022
Sanierung in der Eigenverwaltung
in: ForderungsPraktiker, FCH (Hrsg.) 07-08/2023
Die übertragene Sanierung im und außerhalb des Insolvenzverfahrens
Der Asset Deal als Instrument der übertragenen Sanierung
in: KreditPraktiker, FCH (Hrsg.) 09-10/2023
Sanierungswerkzeuge: Asset-Deal versus Share-Deal
in: KreditPraktiker, FCH (Hrsg.) 11-12/2023
Aktive und professionelle Begleitung der frühzeitigen Restrukturierung
in: KreditPraktiker, FCH (Hrsg.) 09-10/2024
StaRUG gut arrangiert eine zielführende Restrukturierungsoption
in: KreditPraktiker, FCH (Hrsg.) 11-12/2024
Sachorientierte Herangehensweise in der Mediation
(evaluative Methode)
Der Konfliktgegenstand, der von den Beteiligten als Streitpunkt angesehen wird, rückt in den Mittelpunkt. Aufgabe des Mediators ist es, hierbei auf eine sachliche
Auseinandersetzung der beteiligten Konfliktparteien zu achten, um einen emotionsfreien Lösungsansatz zu finden.
Wichtig, um zu einem für beide Streitparteien akzeptablen Kompromiss zu gelangen, ist die Einarbeitung des Mediators in das jeweilige Konfliktthema (Faktenorientierung).
Faktenorientierte Mediationsarbeit setzt vor allem auf die zusätzlich erworbene Erfahrung des Mediators in einem mediationsfremden Beruf.
Überbau dieser evaluativen Mediationsmethode ist die Überzeugung, dass es eine objektiv bestimmbare Lösung gibt und diese (unter Berücksichtigung von zuvor von
beiden Parteien vereinbarten objektiven Bewertungskriterien) mit sinnvollen Mitteln gemeinsam gefunden werden kann.
Als bedeutenster Vertreter dieser Mediations-Methode, gilt hier das "Harvard-Konzept". Es besagt, dass das Problem stets von der Person zu trennen ist, wobei
die Person selbst nicht das Problem repräsentiert, eine Lösungsfindung jedoch erschweren kann.
Verfahrensorientierter Mediationsstil in der Mediation
(facilitative Methode)
Die facilitative Mediation ist der evaluative Mediation sehr ähnlich. Die Unterschiede liegen im Detail. Spezielle Kenntnisse und Erfahrungen im zu behandelnden Konfliktgebiete
werden hier als weitaus schwächer erachtet. Der entscheidende Faktor bei Vermittlungsaktivitäten ist der Verfahrensablauf, bei dem der Mediator ist in erster Linie für
eine professionelle nüchterne und sachliche Durchführung des Mediationsprozesses verantwortlich ist. Mit diesem Ansatz sollen prozessuale Hürden beseitigt und die Gesichtswahrung der
Beteiligten gewährleistet werden. Moderatoren tragen absichtlich nichts zum Inhalt bei, da das Ziel der verfahrensorientierten Methode stets lautet, den Konfliktparteien die
Kommunikation von Inhalten zu ermöglichen.
Bekanntestes Verfahren in der verfahrensorientierten Mediation ist die sog. Pendelmediation (engl. "shuttle mediation").
Hierbei befinden sich die beiden Stritpartein in separaten Räumen, ohne direkt in Kontakt miteinander zu treten. Der Vorteil hierbei liegt in einem besonders sachlichen
Informationsaustausch zwischen den beteiligten Konfliktparteien, da der Mediator hierbei quasi als Überbringer/Bote fungiert und so offene Emotionen herausfiltert.
Beziehungsorientierter Mediationsstil in der Mediation
(transformative Methode)
Der beziehungsorientierte Mediationsstil lässt sich durchaus bezeichnen als das direkte Gegenteil der beiden zuvor besprochenen Mediationsarten.
Die Lösungsfindung geschieht hier in erster Linie über den zwischenmenschlichen Zugang der beteiligten Konfliktpersönlichkeiten. Aufgabe des Mediators ist hier weniger die Rolle
eines Problemlösers, sondern die eines Vermittlers zwischen den Mediationsteilnehmern.
Vereinfacht gesagt, suchen verfahrensbezogene und sachbezogene Mediation einen Lösungsansatz, unabhängig vom Menschen, beziehungsorientierte Mediation hingegen nach einer
Konfliktlösung unabhängig vom Problem der Streitparteien. Ziel dabei ist es Verständnis für die Betrachtunsweise der jeweils andern Partei zu wecken und so zu einer, für beide
Seiten zufriedenstellenden, Lösung zu finden.